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Ladelösung EKZ im Bild in einer Tiefgarage.
©EKZ
Ladestationen

EKZ testet Laden mit Mehrwert für Stromsystem

In einem Pilotprojekt mit rund 500 Teilnehmenden testet EKZ, das Flexibilitätspotenzial von Ladevorgängen auszuschöpfen und systemdienlich einzusetzen.

Intelligentes Laden von E-Autos pflegt das Stromsystem. EKZ testet dies mit einer Erweiterung der eigenen Ladelösung. «Smart Charging» steuert Ladevorgänge im Sinne einer sicheren Stromversorgung.

Die E-Auto-Batterie wird so zur «Flexibilität»: Die Pilot-Teilnehmenden tragen damit aktiv zur Energiewende bei. Als Gegenleistung erhalten sie einen Rabatt auf die Grundgebühr ihrer Ladelösung. Mit dem Pilotprojekt macht EKZ einen weiteren Schritt in die Energiewelt der Zukunft.

Die Zahl der Elektrofahrzeuge im Strassenverkehr nimmt laufend zu. Das ist eine notwendige Entwicklung, um die CO₂-Emissionen in der Schweiz zu senken. Damit steigt aber auch die Herausforderung für die Stromversorgung, weil immer mehr Ladestationen installiert werden. Werden viele Elektroautos gleichzeitig geladen – zum Beispiel unter der Woche am frühen Abend –, kann dies zu einer hohen Belastung des Verteilnetzes führen.

Strom gezielt verbrauchen

Das Pilotprojekt «Smart Charging» von EKZ zielt darauf ab, die Netzbelastung durch intelligente Steuerung der Ladevorgänge zu minimieren. Ladevorgänge werden auf Zeiten mit hoher Solarstromproduktion verschoben, sodass Strom verbraucht wird, wenn er verfügbar ist. Dies entlastet die Netze und nutzt Solarenergie effizient.

Das Pilotprojekt «Smart Charging» startet im Januar 2026 und dauert zwölf Monate. Es nehmen rund 500 Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz teil, die bereits eine Ladelösung von EKZ installiert haben. Die Ladelösung wird für das Pilotprojekt mit der neuen «Smart Charging»-Funktion erweitert, die EKZ gemeinsam mit Tilt Energy entwickelt hat. Die Teilnehmenden geben an, wann sie ihr E-Auto brauchen, und überlassen den Ladevorgang dem Lademanagement von EKZ. Dabei wird garantiert, dass die Batterie bis zum gewünschten Zeitpunkt den vorgegebenen minimalen Ladestand erreicht hat. Die Pilot-Teilnehmenden haben keine Komforteinbussen und erhalten für die Bereitstellung ihrer Flexibilität einen Rabatt von fünf Franken auf die monatliche Grundgebühr.

Steuerung gemäss dynamischen Tarifen

EKZ steuert die Ladevorgänge intelligent anhand der aktuellen Netzbelastung und Strommarktsituation. Vergangene Ladezyklen werden dafür ausgewertet und der voraussichtliche Energiebedarf der Fahrzeuge berechnet. Auf dieser Grundlage erstellt EKZ für jede Liegenschaft eine Ladeprognose, die auf dem für den nächsten Tag gültigen dynamischen Energie- und Netznutzungstarif von EKZ optimiert ist. Befindet sich die Ladelösung nicht im Versorgungsgebiet von EKZ und veröffentlicht der zuständige Verteilnetzbetreiber eigene dynamische Tarife, orientiert sich der Steuerungsalgorithmus an diesen. «Von dieser innovativen Vorgehensweise profitieren sowohl Kundinnen und Kunden als auch das gesamte Energiesystem», sagt Tobias Keel, Leiter New Business bei EKZ.